Future of Melancholia
Gallery-Legacy of Milica Zorić & Rodoljub Čolaković
MoCAB, Belgrade
Eröffnung
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Susanne Wenger, Traumgesichte: Der wilde Stier, 1943/44
Buntstiftzeichnung auf Papier, 31 × 22 cm, Courtesy Susanne Wenger Foundation, Krems
Gallery-Legacy of Milica Zorić & Rodoljub Čolaković
Museum of Contemporary Art, Belgrade (MoCAB)
Rodoljuba Čolakovića 2, 11000 Belgrade
Bei der Ausstellung Future of Melancholia handelt es sich um eine Erkundung der Rolle, die Kunst in Bezug auf die Gestaltung unseres Verständnisses von Zukunft spielen kann. Es ist offensichtlich, dass wir in komplexen Zeiten leben, die Gefühle der Schwermut und des Zweifels auch verstärken können. Melancholie steht dabei für eine Stimmung der Zeit, sowohl global, als auch regional. Sie ermöglicht es uns zugleich, über innere und äußere Umstände nachzudenken. Das kann unser Verständnis für unsere Beziehung zu den psychologischen, sozialen und natürlichen Umgebungen vertiefen, aber auch auf „andere“ mögliche Welten ausrichten. Die Ausstellung will diesem melancholischen Eindruck nachgehen und in einem Dialog auf Augenhöhe zwischen einer historischen und einer aktuellen Generation von Künstler:innen aus Serbien und Österreich zeigen. Diese wird in zwei nahezu zeitgleichen Ausstellungen in der HALLE FÜR KUNST Steiermark in Graz und im Museum für zeitgenössische Kunst in Belgrad (Salon of the Museum of Contemporary Art und Gallery-Legacy of Milica Zorić & Rodoljub Čolaković) gezeigt. Dafür wird eine sorgsam kuratierte Auswahl serbischer Künstler:innen in Graz und österreichischer Künstler:innen in Belgrad gezeigt.
In Belgrad werden in der Gallery-Legacy des Museum of Contemporary Art zeitgenössische österreichische Positionen mit der Surrealismus-Pionierin Susanne Wenger, die Teil der 60. Venedig Biennale im letzten Jahr war, korrespondieren. Wengers Arbeit wird in der Gallery-Legacy besonders gewürdigt und zeigt zwei Werkserien: die Buntstiftserien Traumbilde (Dream Visions) (1943 – 44) mit surrealistisch anmutenden Tieren sowie ihre Serie Icons of Sadness (1993 – 94), die nach ihrem langen, teils sehr spirituellen Aufenthalt in Nigeria entstanden sind.
Im ersten und zweiten Stock des Ausstellungshauses der Gallery-Legacy sind Arbeiten ausgesuchter zeitgenössischer österreichischer Künstler:innen, darunter Kamilla Bischof, Flora Hauser, Katharina Höglinger, Ernst Yohji Jaeger, Nanna Kaiser, Matthias Noggler, Maruša Sagadin, Anna Schachinger, Klaus Schuster und Lisa Slawitz, zu sehen, die multiple Perspektiven auf die Thematik der Melancholie richten und eine Sicht in vermeintliche Innenwelten offenbaren. Diese mitunter neo-surrealistischen Werke stehen zwar jeweils für sich, knüpfen aber teils auch an das Erbe Wengers an. Ihnen ist gemein, dass sie nicht nur jeweils ganz eigene Narrative eröffnen, sondern auch den Mut haben, neue Wege zu beschreiten.
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Susanne Wenger, Traumgesichte: Der wilde Stier, 1943/44
Buntstiftzeichnung auf Papier, 31 × 22 cm, Courtesy Susanne Wenger Foundation, Krems