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Was man nicht sagen kann, muss man halt singen
Jodelworkshop mit Daniel Fuchsberger 

Workshop 

Dirk Bell, O.T. (visually silent) (Detail), 2012 – 2022

Mixed Media auf Nessel, Glocke, Leiter, 4 Lautsprecher, 8‑Kanal Audio Daten, 5:30 Min., in Zusammenarbeit mit Filip Caranica / Contemporary Sound, Foto: Roman März, Berlin, Courtesy BQ Berlin

Bräuche, handwerkliche Traditionen und verschiedene Kulturtechniken tauchen in den gemeinsamen Arbeiten von Isabel Lewis und Dirk Bell immer wieder auf – unabhängig davon, ob es sich um gemeinsames Fermentieren von Gemüse, die Verschränkung von Sound Art mit der Zubereitung von Suppe, Teezeremonien, gemeinsames Musizieren oder wie in der Ausstellung Ever/​Repair sowie der Performance Total Romance: Every Repair um den Karnevalsbrauch des Junkanoo handelt, welcher vorwiegend in der Karibik und in Mittelamerika verbreitet ist.

All diese Formen interessieren die beiden Künstler:innen im Wesentlichen auf Grund von zwei Motiven: Sie lassen Menschen zusammenkommen und sie sind eine Form von Kommunikation. Hierin liegt auch die Verwandtschaft zum Jodeln, weshalb der Wunsch der Künstler:innen im Rahmen der Ausstellung entstand, ein Angebot zu schaffen, das sich mit dem Jodeln beschäftigt. Die Praxis ist zwar im Alpenraum beheimatet, aber es lassen sich überall auf der Welt zahlreiche verwandte Gesänge mit sinnfreien Silben oder mit Wechsel zwischen Brust- und Kopfstimme finden. Ihr Zweck leitet sich historisch vermutlich daraus ab, dass in unübersichtlichen Bergregionen eine Art Signalmittel benötigt wurde, um zu kommunizieren. Darüber hinaus lässt sich auch eine musikalische Tradition vermuten. In der Steiermark spricht man vor allem von Ludler. Im Rahmen der Veranstaltung wird ein kurzes Musikstück aufgeführt sowie eine praktische Anleitung gegeben, um zumindest einen einzelnen Ton selbst Jodeln zu können.

Künstler:innen

Teilnehmende Künstler:innen

Daniel Fuchsberger

*1979, lebt in Graz

Daniel Fuchsberger, Jahrgang 1979, aufgewachsen in Koppl bei Salzburg, studierte Jazz-Schlagzeug und Jazz-Arrangement und ‑Komposition an der Kunstuniversität Graz (diverse Abschlüsse zwischen 2006 und 2012). Zum Schlagzeug gesellte sich (im Selbststudium) die Kontragitarre als mittlerweile zweites Hauptinstrument, daneben werden auch weitere mehr oder weniger exotische Instrumente gern und oft bespielt (u.a. mexikanische Marimba, Violinzither oder Bassventilposaune).

Neben seiner Tätigkeit am Steirischen Volksliedwerk und einem Lehrauftrag (zum Thema Jodeln) am Institut für Ethnomusikologie der Kunstuniversität Graz bestreitet er sein Leben als freischaffender und komponierender Musiker (bei Crossfiedlern, Spafudlan oder mit Agnes Palmisano, sowie mit vielen anderen Welt- und Provinzmusikanten).

Dirk Bell, O.T. (visually silent) (Detail), 2012 – 2022

Mixed Media auf Nessel, Glocke, Leiter, 4 Lautsprecher, 8‑Kanal Audio Daten, 5:30 Min., in Zusammenarbeit mit Filip Caranica / Contemporary Sound, Foto: Roman März, Berlin, Courtesy BQ Berlin