Atlanten – Ich oder das Chaos, Posterbook Präsentation
Franz Kapfer, A. H. wieder da (1998)
Filmscreening
Video, Farbe, Sound, 5 Min.
Das Künstlerbuch von Franz Kapfer erscheint im Zuge der Ausstellung Ich oder das Chaos und kann als eine Reflexion und Darstellung des aktuellen Werkes des Künstlers gesehen werden. In der Publikation wird auf sein Interesse an historischen und gegenwärtigen Symbolen der Repräsentation von Macht eingegangen und gleichzeitig das Interesse an der Recherche, am Forschungsprozess und begleitenden als auch inspirierenden Reisen aufgezeigt. Der renommierte Ausstellungsmacher Roger M. Buergel ist mit dem Werk von Kapfer durch gegenseitigen Austausch seit langer Zeit vertraut. Er verfasste den Textbeitrag zur vorliegenden Publikation. Das Künstlerbuch zeichnet sich auch vom Material und Format durch einige Besonderheiten aus: So sind die vom Künstler gestalteten Grafiken als Risoprint gedruckt, eine Art Siebdruck, der für die Edition von Hand gefertigt wurde. Durch das Auffalten der Bildseiten erhält man die Poster des Künstlers.
Das Video A. H. wieder da (1998) diente dem Autor Roger M. Buergel als Ausgangspunkt für seinen begleitenden Text des Künstlerbuches, welches anlässlich der Ausstellung erscheint. Das Werk ist eine sehr frühe zentrale Arbeit im Schaffen von Kapfer, das seinen performativen Ansatz widerspiegelt. Er schlüpft selbst in die Rolle des „Führers“, den er grotesk wiedergibt, um so auf einen damals aufkeimenden Rechtspopulismus zu verweisen.
Buergel schreibt: „Das Video (A.H. wieder da!, 1998) ist komisch, einerseits. Durch die Brille der Geschichte betrachtet wirkt vieles lächerlich, was mehr als ein halbes Jahrhundert zuvor blutiger Ernst war. Andererseits bezeugt Kapfers Performance ein Fortleben, ein Nicht-Sterben-Können, vielleicht auch ein Nicht-Sterben-Lassen-Wollen. Es bezeugt einen Mythos, von dem nicht klar ist, was ihn am Leben erhält. Oder gibt es so etwas wie den faschistischen Urtrieb?“
Das Screening versucht, diese frühe Arbeit im Kontext der großen Ausstellung zu zeigen, um noch weitere Facetten des künstlerischen Schaffens Kapfers abzubilden und eine seltene Gelegenheit zu schaffen, auch das filmische Schaffen Kapfers durch weitere Videoarbeiten wie beispielsweise „Was den Menschen nicht umbringt, macht ihn stärker“, Paliano, 1999 öffentlich zu zeigen und der in der Ausstellung versammelten Gruppe so ein weiteres Schlüsselwerk hinzuzufügen. An diesem Abend spannen wir mit einem Blick ins Künstlerbuch wie auf das filmisches Werk einen Bogen über 25 Jahre Schaffen von Kapfer, in dem wir versuchen eine der ersten Arbeiten Kapfers mit den aktuellsten zu verknüpfen.
Künstler:innen
Teilnehmende Künstler:innen
Franz Kapfer
Solo (u.a.): Kunst am Bau, Graz (2025), Club Hybrid, Graz (2021), museumORTH, Orth (2020), Museum Hartberg (2017), GPLcontemporary, Wien (2016), Kunstpavillon Innsbruck (2009), Belvedere, Wien (2008), Museum Moderner Kunst Stiftung Wörlen, Passau (2007), Salzburger Kunstverein (2006), Galerie Hohenlohe, Wien (2006), Bétonsalon, Paris (2005), Galerie Hohenlohe, Wien (2004), Neue Galerie am Universalmuseum Joanneum, Studio, Graz (2002); Shows (u.a.): Kyiv Biennale, Wien (2023), evn sammlung, Maria Enzersdorf (2022), Neue Galerie am Universalmuseum Joanneum, Graz (2022), HALLE FÜR KUNST Steiermark, Graz (2021), Lentos Kunstmuseum, Linz (2021), Sala Omnia, Bukarest (2019), Würtembergischer Kunstverein, Stuttgart (2019), EVN collection, Plowdiw (2019), Kunsthaus Graz (2018), Zeta Art Center & Gallery, Tirana (2018), Belvedere 21, Wien (2017), Biennale Gherdëina 5, Ortisei (2016), MUSA, Wien (2016), GFZK, Leipzig (2015), Kyiv Biennial, Kiew (2015), Kunsthalle Mainz (2015), University Museum and Art Gallery, Hong Kong (2015), National Centre for Contemporary Arts, Nizhny Novigrad und Moskau (2014), Leopold Museum, Wien (2014), Secession, Wien (2014), Ferdinandeum, Innsbruck (2013), Ludwig Museúm, Budapest (2013), Depo, jüdische Bäckerei und Österreichisches Kulturforum, Istanbul (2013), Lentos Linz (2012), Busan Biennale (2012), MUAC, Mexico City (2012), Galerie im Taxispalais, Innsbruck (2011), Museum of Contemporary Art, Kraków (2011), BWA SOKOL Gallery of Contemporary Art, Nowy Sącz (2011), im Rahmen von Franz West, Extroversion, 54. Biennale di Venezia, Venedig (2011)