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Artist Talk
Yalda Afsah, Maurin Dietrich & Cathrin Mayer 

Artist Talk 

Yalda Afsah, CENTAUR, 2020
Filmstill

Courtesy die Künstlerin

Durch die Videoarbeiten von Yalda Afsah wird ersichtlich, wie menschliche Projektionen und Machtansprüche unseren Umgang mit Tieren bestimmen. Afsahs Kameraführung offenbart Momente, in der der menschliche Impuls Tiere zu beherrschen subtil ins Blickfeld unserer Wahrnehmung gerät. Es kommen aber auch Szenen zum Vorschein, die von einer großen Nähe und Fürsorge für die Tierwelt geprägt sind. Maurin Dietrich (Direktorin, Kunstverein München) und Cathrin Mayer (Kuratorin, HALLE FÜR KUNST Steiermark) greifen in einem Gespräch mit Yalda Afsah diese Spannungen auf, sprechen über den Zugang zum Medium Film und die ambivalenten Beziehungen zwischen Mensch und Tier.

Künstler*innen

Teilnehmende Künstler*innen

Maurin Dietrich

*1990 Freiburg, lebt in München

ist Kunsthistorikerin und Kuratorin. Seit Juli 2019 ist sie Direktorin des Kunstverein München, zuvor war sie als Kuratorin am KW Institute for Contemporary Art in Berlin tätig und arbeitete für die 9. Berlin Biennale. Dietrich ist Mitbegründerin des Berliner Projektraumes und Residencyprogramms FRAGILE und war als Gastmentorin und Kuratorin am Postgraduiertenprogramm Berlin Program for Artists (BPA) sowie als Lehrbeauftragte an der Universität der Künste, Berlin und der Zürcher Hochschule der Künste tätig. Dietrich publiziert in verschiedenen Magazinen wie Mousse Magazine, Kuba Paris und Cura und verfasst regelmäßig Beiträge für Ausstellungskataloge.

Cathrin Mayer

*1988 Wien, lebt in Berlin

ist derzeit assoziierte Kuratorin an der HALLE FÜR KUNST Steiermark. Bis Mai 2020 war sie Kuratorin an den KW Institute für zeitgenössische Kunst in Berlin. Neben ihrer kuratorischen Tätigkeit unterrichtet sie aktuell regelmäßig an der Kunstuniversität Linz, zuletzt u. a. auch an der Universität der Künste in Berlin. Sie ist Herausgeberin des Buches Wish A Dream and Dream A Wish, das im März 2021 bei Sternberg Press erschienen ist, und gehört seit kurzem zum Team von Edit, einem deutschen Literaturmagazin.

Yalda Afsah

*1983 Berlin, lebt in Berlin

Die deutsch-iranische Künstlerin und Filmemacherin Yalda Afsah setzt sich in ihren Arbeiten fortlaufend damit auseinander, inwieweit der abgefilmte Raum durch filmische Mittel zur Konstruktion wird. Dieses formale Merkmal spiegelt sich inhaltlich und konzeptionell in Afsahs jüngsten Arbeiten über verschiedene artenübergreifende Beziehungen wider, die eine Ambivalenz zwischen Fürsorge und Kontrolle, physischer Stärke und gebrochenem Willen, Instinkt und Manipulation offenbaren. Vom Dokumentarischen ausgehend scheinen ihre Filme und Videoinstallationen die menschlichen und tierischen Protagonist_​innen gleichermaßen zu portraitieren und fiktionalisieren, um deren seltsam symbiotischen Choreografien auf der Leinwand einzufangen. Afsah präsentierte ihre Arbeiten im Rahmen verschiedener Ausstellungen und Filmfestivals, darunter Manifesta 13, Locarno Film Festival, New York Film Festival, Internationale Kurzfilmtage Winterthur, Institute of Contemporary Arts London, Kunsthalle Düsseldorf und Neuer Berliner Kunstverein. Im Jahr 2018 erhielt sie das Karl-Schmidt-Rottluff-Stipendium und von 2019 – 2021 war sie Stipendiatin an der Graduiertenschule der Universität der Künste Berlin. Derzeit ist sie Mentorin beim Berlin program for artists (BPA).

Yalda Afsah, CENTAUR, 2020
Filmstill

Courtesy die Künstlerin