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Das Unheimliche in der Bildenden Kunst – August Ruhs 

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Für Katherine Bradford ist Farbe Ausgangspunkt und Endpunkt zugleich, die sie nutzt, um in ihrem Verweben von Abstraktion und Figurativen sowohl diverse Gemeinschaften, als auch die Individuen, die diese konstituieren, darzustellen. Bradfords fantastische Welten teilen sich farblich nahezu auf: in farbenfrohe helle Bilder auf der einen Seite und solche, die in dunklen Tönen auch Zustände wie Verlust, Isolation und Einsamkeit verhandeln.

Während ihre leuchtenden, vielfarbigen und Positivität ausstrahlenden Bilder gleich einer Oberflächenmetapher als das Bewusstsein verstanden werden können, ist es möglich zu argumentieren, dass ihre finsteren, schwermütigen Gemälde für das Unbewusste stehen und verborgene Ängste, Sehnsüchte sowie das vermeintlich Unheimliche spiegeln.

Der Psychoanalytiker und Psychiater August Ruhs wird in seinem Vortrag das Unheimliche in der Bildenden Kunst untersuchen. In Sigmund Freuds gleichnamigem Essay (1919) wird der Begriff des Unheimlichen einer tiefgreifenden Analyse unterzogen. Ausgehend von Freud, ist Ruhs zufolge das Unheimliche mit der Angst verwandt, dem Beunruhigenden und Bedrohlichen aber näherstehend. Gemäß Ruhs begegnen wir im Unheimlichen mit seinem Gehalt an verdrängten Vorstellungen und unbewussten Erfahrungen und deren Wiederkehr einer Reihe von Gegensätzlichkeiten, die das Vertraute und das Fremde, den Zweifel und die Gewissheit, das Lebendige und das Tote als verstörende Einheiten mit dem Erlebnischarakter von Ahnung, Vorzeichen und magischem Denken hervortreten lassen. Es soll gezeigt werden, dass neben spontanen Alltagserfahrungen mit Unheimlichkeitscharakter auch künstlerische, literarische und technologische Schöpfungen imstande sind, derartige Wirkungen zu erzeugen, da – so argumentiert er – der Fiktion und dem Artifiziellen schon grundsätzlich ein Keim des Unheimlichen innewohnt.

Künstler:innen

Teilnehmende Künstler:innen

August Ruhs

*1946 in Graz, lebt in Wien

Univ.-Prof., Dr.med., Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin, Psychoanalytiker (IPV), Gruppenpsychoanalytiker, Psychodramalehrtherapeut. Bis 2011 stellv. Leiter der Univ.-Klinik für Psychoanalyse und Psychotherapie der Medizin-Universität Wien.

Von 2007 bis 2015 und von 2019 bis 2023 Vorsitzender des Wiener Arbeitskreises für Psychoanalyse (IPA), Mitbegründer und Vorsitzender der Neuen Wiener Gruppe/Lacan-Schule“, Mitherausgeber der Zeitschrift texte. psychoanalyse. ästhetik. kulturkritik“. Zahlreiche Publikationen sowie Übersetzungen aus dem Bereich der klinischen, theoretischen und angewandten Psychoanalyse.

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