The European Dream
Rose-Anne Gush
Video
Das Video ist in englischer Sprache verfügbar.
The European Dream ist eine kollaborativ verfasste Performance, die von Rose-Anne Gush und ihren Studierenden am Institut für zeitgenössische Kunst der TU Graz entwickelt wurde.
Die Performance soll ein künstlerisches Instrument darstellen, mit dessen Hilfe der Frage nach den ideologischen Kräften nachgegangen wird, die das heutige Europa entscheidend prägen. In welcher Gesellschaft leben wir und wie lassen sich die verschiedenen Sprecher_innenpositionen überhaupt zusammen denken? Ideologie existiert in vielen Formen und beinhaltet Glaubenssätze, Bilder und Werte, die aus einem neutralen Standpunkt heraus nie absolut zu betrachten sind, aber immer dazu tendieren, als universell dargestellt zu werden.
Während mit Ende der 1980er-Jahre die postmoderne Wende proklamiert wurde und sich die Auffassung verbreitete, dass Werte wie Ambiguität, Vielstimmigkeit und Differenz zu gesellschaftlichen Leitbildern avancieren, scheint sich die Lage nunmehr dramatisch verändert zu haben. Seit einiger Zeit lässt sich ein erneuter Aufschwung großer ideologischer Erzählungen beobachten, Erzählungen, die einfache Lösungen für komplexe Probleme anbieten. Angesichts des Widerauflebens alter sozialer Ungleichheiten und politischer Verwerfungen scheint eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Ideologien dringend notwendig.
Teilnehmer_innen der Performance:
Nicole Antunovic, Gagandeep Bhatti, Rose-Anne Gush, Elsa Karvanen, Budour Khalil, Alena Viola Köstl, Anastasiia Kutsova, Abdelrahman Elbashir, Farnoosh Namaziyan, Sali Ren, Ana Patrícia Silva Varão Moreira. Unterstützung durch Christina Chalmers und Federico Campagna.
Rose-Anne Gush ist Assistant-Professorin am Institut für zeitgenössischen Kunst der Technischen Universität Graz. Ihr Forschungsinteresse beinhaltet unter anderem Theorien „globaler Kunst”, die Rolle von Raumpolitik und Architektur innerhalb der kapitalistischen Systemlogik und die Beziehungen zwischen Kolonialismus, Faschismus und Kapitalismus. In ihren Lehr- und Forschungstätigkeiten verfolgt sie einen antirassistischen, feministischen und emanzipatorischen Ansatz. Derzeit schreibt sie an ihrem ersten Buch, Artistic Labour of the Body, das die Rolle des Körpers in der Kunst und Literatur der Nachkriegszeit innerhalb Adornos Ästhetischer Theorie thematisiert. Gush ist Theoretikerin und Autorin wissenschaftlicher Texte, die unter anderem in Kunst und Politik: Jahrbuch der Guernica-Gesellschaft (2020), Third Text (2019), Performance Research (2018), Objects of Feminism (Helsinki, 2017) und AWARE (2017) veröffentlicht wurden.