Bestimmt oder unbestimmt oder …? Debatten zu Gender in Kunst und Politik
Silvia Stoller
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DDr.in Silvia Stoller zufolge ist jene Ausdruckslosigkeit nicht nur irritierend, da den dargestellten menschlichen Körpern so ein Bestimmungsmerkmal fehle, sondern die Künstlerin konfrontiere uns so auch mit Fragen der Identität der Menschen und deren Feststellbarkeit, wie etwa des Geschlechts. Diese in den Gendertheorien zentrale Frage tauche aber auch in ganz alltäglichen Zusammenhängen auf: Wie lässt sich Gender definieren und zum Ausdruck bringen, wie erfahren wir Geschlechter und was sind die Grenzen der Bestimmung und Wahrnehmbarkeit von Geschlecht? Wann ist es notwendig, Geschlecht zu benennen, und in welcher Hinsicht ist die Benennung und Identifizierung auch problematisch? Stoller wird in diesem Vortrag zeigen, wie die Kunst von Katherine Bradford direkt zu aktuellen feministischen Geschlechterdebatten führt. Sie wird zu Gender in der Kunst und Politik debattieren und der Frage nach der performativen geschlechtlichen Identität nachgehen.
Künstler:innen
Teilnehmende Künstler:innen
Univ.-Doz. in DDr.in Silvia Stoller
ist Philosophin und Geschlechterforscherin und lehrt an den Universitäten Wien und Graz. Zu ihren Schwerpunkten in der Lehre und Forschung zählen Phänomenologie, Anthropologie, Gegenwartsphilosophie, Philosophie der Tiere (Human-Animal-Studies), Philosophie des Leibes/Körpers, existentielle Philosophie (Geschlecht, Alter, Schmerz, Liebe, Spiel, Lachen) sowie Maskulinitätsforschung und Geschlechterforschung.
Ausgewählte Publikationen: Existenz – Differenz – Konstruktion. Phänomenologie der Geschlechtlichkeit bei Beauvoir, Irigaray und Butler: München: Wilhelm Fink 2010; Hg. Simone de Beauvoir’s Philosophy of Age. Gender, Ethics, and Time. Berlin: De Gruyter 2014. Hg. (gem. mit Susanne Hochreiter): Mann – Männer – Männlichkeiten. Interdisziplinäre Beiträge aus den Masculinity Studies. Wien: Praesens Verlag 2018.