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Politik und/​oder Kultur – Was formt Europa?
Markus Prutsch 

Video

Das Video ist in deutscher Sprache verfügbar.

Im Rahmen der Ausstellung Europa: Antike Zukunft spricht Dr. Markus J. Prutsch in seiner Funktion als Senior Researcher des Europäischen Parlaments über Europa. Aus der Perspektive des Historikers nähert sich Prutsch den formenden Kräften Europas an und reflektiert dabei über die Rolle der Politik, wie auch der Kultur.

Er stellt sich der Frage, wie angesichts der doch recht großen Unterschiede zwischen den einzelnen, europäischen Staaten eine europäische Identität zu denken wäre. Die Antwort kann nicht in der Stärkung des Nationalismus liegen, sondern benötigt eine geschichtliche Reflexion Europas als Raum von gemeinsamen kulturellen wie auch politischen Werten. Diese sollen aber nicht von oben bestimmt werden, vielmehr benötigt es eine Förderung von Bürgerinitiativen und der Zivilgesellschaft, was der Historiker Prutsch anhand einiger Projekte verdeutlicht. Deutlich wird, dass Europa und die EU lebendige Projekte darstellen und im Idealfall von einer breiten Basis getragen werden, welche die gemeinsame europäische Geschichte immer wieder aufs Neue aushandelt und aktualisiert. Insofern geht der Vortrag über den aktuellen Status der Union hinaus und denkt Europa in einem größeren Kontext weiter.

PD Dr. Markus J. Prutsch (*1981 Wagna, lebt in Brüssel und Straßburg) ist Senior Researcher und Administrator im Europäischen Parlament, zuständig für das Politikfeld Kultur und Bildung, Privatdozent für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Heidelberg und Mitglied der Global Young Academy sowie Kollegiat der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Nach dem Studium der Geschichte und Politikwissenschaft in Österreich und Deutschland war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Europäischen Hochschulinstitut (Florenz), wo er 2009 mit einer Arbeit zur politischen Geschichte und Theorie des 19. Jahrhunderts promovierte. Prutsch war Wissenschaftler an der Universität Helsinki im Rahmen des internationalen Forschungsprojektes Europe 18151914, ehe er 2011 in die Europäischen Institutionen wechselte.

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