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Walk & Talk

Thematische Ausstellungsrundgänge

Jeden Samstag um 11 Uhr (mit Ausnahme von: 6. + 20. Juli 2024)

Die Vermittlung der HALLE FÜR KUNST Steiermark bietet Rundgänge an, in denen Besucher:innen die Möglichkeit erhalten, sich auf informative Weise mit der Ausstellung auseinanderzusetzen. Gerne führen wir Sie ungezwungen und anregend durch die Ausstellungen, versuchen aber auch, auf ihre weiterführenden Interessen einzugehen. Dabei handelt es sich nicht um klassische Führungsformate, sondern um einen gemeinsamen Ausstellungsbesuch, in der Besucher:innen die Möglichkeit erhalten, mit unseren Expert:innen in einen Dialog über die aktuellen Ausstellungen zu treten, die sich zurzeit um Geschichte und ihre Bedeutung für die Gegenwart und Zukunft drehen. Ein gemeinsamer Rundgang mit variierenden Schwerpunkten soll das Gespräch in der lockeren Runde noch zusätzlich erleichtern.

In seiner Ausstellung Atlanten – Ich oder das Chaos zeigt der mit dem steirischen Würdigungspreis ausgezeichnete Künstler Franz Kapfer mehrere Werkgruppen, die wesentliche historische Ereignisse und ihre Geschichte nicht nur kritisch diskutieren, sondern in eine gegenwärtige skulpturale Form bringen. Mythische Erzählungen beeinflussen teils noch immer sowohl die Gesellschaft, als auch die Politik, die wiederum bestimmt, welche Geschichten erzählt werden. In seiner Praxis untersucht Kapfer, wie geschichtliche Objekte und Symbole sowie Denkmäler politisch und medial genutzt und zum Teil auch missbraucht werden. Er zeigt auf, wie diese Denkmäler unsere Gesellschaft und deren Zusammensetzung beeinflussen. Dabei kommt dem aus der griechischen Mythologie stammenden titanischen Himmelsträger Atlas eine besondere Rolle zu.

Auch die US-dominikanische Choreographin Isabel Lewis und der Münchner Maler Dirk Bell setzen sich mit Geschichte und ihren Auswirkungen hin zur Gegenwart auseinander. Die Ausstellung Ever/​Repair wird durch Klänge und Texte begleitet, die die jamaikanische Tradition des Junkanoo-Karnevals untersucht. Dieser erlaubte es insbesondere schwarzen, versklavten Körpern innerhalb der kolonialen Welt, soziale Rollen umzudrehen und neu zu besetzen. Inspiriert von einer barocken Ornamentik mutieren ihre bemalten und beweglichen Leinwände zu variablen Bühnenbildern, die neben der Ausstellung auch für eine Performance genutzt, die Grenzen zum Publikum verwischen. Das Künstler:innenpaar schafft Räume für Körpererfahrung und sinnlichen Austausch und bezeichnet ihre Praxis daher auch als Hosting (Gastgeben), in dem Praktiken von Care von Relevanz sind.