Coole Schule

Führungen durch die Ausstellung Verdet Bath von Caroline Mesquita

Freier Eintritt in die Ausstellung, Teilnahme: 1€ pro Person
Dauer: ca. 45 min
Gruppengröße: bis zu 20 Personen
Auch in englischer Sprache verfügbar

Träumerische Fabelwesen, die menschliche, tierische und nicht-menschliche, nahezu robotische Charakteristika vereinen, finden sich gemeinsam in einem großen Pool oder Freibad in der HALLE FÜR KUNST Steiermark wieder und stellen die Frage des Zusammenlebens zwischen den Arten sowie der Beziehung von Natur und Technik neu! Die junge französische Künstlerin Caroline Mesquita schafft Skulpturen und Installationen – vorwiegend aus Kupfer- und Messingplatten, die Menschen, Tieren, aber auch anderen Objekten, die sich im alltäglichen Leben finden lassen, sowie Robotern ähneln. Neben der Produktion dieser Kreaturen produziert die Künstlerin auch Filme, in denen sie mit ihren Kreaturen gemeinsam spielend, neue Erzählungen von Menschen, Tieren und technischen Körpern spinnt: Sowohl in ihren Installationen in der Ausstellung selbst, als auch in ihren Videos lässt die Künstlerin ihre Charaktere in einen fesselnden Dialog treten, an dem sie auch das Publikum teilhaben lässt und als integralen Bestand versteht.

Aktuell werden drei unterschiedliche Themenschwerpunkte für Rundgänge vorgeschlagen, aus denen nach Interesse gewählt werden kann. Es ist keinerlei Vorwissen erforderlich.

Tiere, Menschen und nichtmenschliche Wesen
Dialogischer Rundgang

Caroline Mesquita geht in ihrer künstlerischen Praxis, für die sie vor allem Messing- und Kupferplatten verwendet, färbt, mit der Luft reagieren lässt und schließlich zu ihren Figuren formt, oft vom menschlichen Körper aus. Ihre Figuren umfassen Nachbildungen menschlicher Körperteile, Tierwesen, aber auch Autos und Flugzeuge. In ihrer Ausstellung Verdet Bath in der HALLE FÜR KUNST Steiermark präsentiert sie zum Beispiel eine überdimensionale Hand.

Darüber hinaus entwirft sie Wesen und Geschöpfe, die nicht ganz Mensch, aber auch nicht ganz Tier sind und auch an technische Körper erinnern. Mesquita hinterfragt auf diese Art und Weise die vermeintlichen und oft erst menschlich gemachten Grenzen zwischen Tier und Mensch oder auch Natur und Mensch sowie Mensch und Technik. In ihren Videos und Installationen leben ihre Charaktere oft friedlich zusammen, so dass diese Anlass zu der Diskussion geben, wie sich das Zusammenleben von Menschen und nichtmenschlichen Lebewesen, etwa auch maschinellen Körpern gestalten kann.

In diesem dialogischen Rundgang möchten wir den Fragen nachgehen, ob die Grenzen zwischen Mensch und Natur sowie auch Mensch und Technik nicht viel fließender sind, als wir annehmen und wie ein friedliches Zusammenleben auf der Welt heute aussehen könnte. Dabei möchten wir auch den Begriff der ​„Spezies“ oder der übergeordneten Gattung näher betrachten, klären und dann kritisch erörtern, ob wir als Menschen nicht auch vielmehr eine Spezies unter vielen sind und jene Einteilungen nicht langsam aber sicher veraltet sind?

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Wasser und Leben
Dialogischer Rundgang

Durch die erstaunliche Machart der Skulpturen und die Arrangements, in denen Caroline Mesquita ihre Charaktere in ihren Installationen und ihren Filmen auf humorvolle Art interagieren lässt, wirft sie zugleich dringliche Fragen der Gegenwart auf: nämlich, welche drastischen Konsequenzen die menschenzentrierte Gewalt über die Natur hat, dabei sei zum Beispiel das Aussterben vieler Tier- und Pflanzenarten genannt. Schließlich aber auch der immer schneller werdende Klimawandel, der auch für den Menschen schon jetzt bedrohliche Ausmaße angenommen hat.

In ihrer Installation in der HALLE FÜR KUNST Steiermark schafft sie eine utopische Gegenwirklichkeit zu den bedrohlich wirkenden Szenarien, die gerne auf die nahe Zukunft projiziert werden. Dabei finden sich menschliche und tierisch anmutende Mischwesen in einem großen Swimmingpool in einem universellen Miteinander wieder.

In diesem dialogischen Rundgang möchten wir uns der Ausstellung nähern, indem wir über den menschengemachten Klimawandel sprechen und überlegen, ob Mesquita nicht eine Bildsprache entwirft, die uns hilft, den Anforderungen der Gegenwart zu begegnen, indem wir lösungsorientiert denken und uns bewusst machen, dass ein Swimmingpool nicht nur ein Ort des Zusammenkommens, sondern schließlich Wasser auch der Ursprung allen Lebens ist.

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Traum und Wirklichkeit
Dialogischer Rundgang

Caroline Mesquitas Skulpturen gleichen nicht nur Fabelwesen, auch die Art und Weise, wie sie ihre verschiedenen Charaktere in Beziehung zueinander setzt, wirken theatralisch und märchenhaft. Sowohl in ihren Filmen, als auch in ihren Installationen agieren menschliche und nichtmenschliche Akteur:innen oft auf zärtliche Art und Weise miteinander. Es bleibt nie klar, ob es sich um Traum oder Realität handelt. Mesquita scheint durch ihre Ausstellung mittels der Interaktionen ihrer Objekte eine Vielzahl von Geschichten zu erzählen.

In diesem dialogischen Rundgang möchten wir uns dem Werk der französischen Künstlerin auf spielerische Art und Weise nähern und zugleich gemeinsam über Traum und Wirklichkeit nachdenken und inwieweit spekulatives Erzählen auch die Möglichkeit, Utopien für die Zukunft zu entwerfen und so zu einer besseren Welt beitragen können.