Klimafitter Kulturbetrieb
„Wir leben in anspruchsvollen Zeiten. Der Klimawandel ist in aller Munde und fordert uns zu nachhaltigen Praktiken heraus. Nur mit Anstrengung jeder und jedes Einzelnen und einer gemeinsamen Vision werden wir es schaffen, unsere Umwelt lebenswert, und in Anwendung entsprechender zukunftsorientierter Technologien unseren Lebensstandard zu halten. Dafür sind die Kunst und ihre Projekte ein wesentliches Experimentierfeld, auf der anderen Seite gilt es aber unsere Infrastrukturen, Ausstellungshäuser und unser Verhalten neu zu überdenken und auszurichten, um Mensch und Natur in einen aktualisierten Einklang zu bringen. Diesen Weg gilt es umgehend und auf intelligente Weise einzuschlagen. Nur so können wir unsere Klimaziele erreichen und eine lebenswerte Umwelt erhalten und weitergeben.“ – Sandro Droschl, Direktor HALLE FÜR KUNST Steiermark
Klimaschutzmaßnahmen als öffentlichkeitswirksame Vorbilder
Kunst und Kultur haben in Österreich einen hohen Stellenwert und genießen großes Vertrauen, die kulturellen Angebote werden mit kontinuierlichem Interesse angenommen. Mit dem Verhandeln von Themen unserer Zeit wie beispielsweise der Thematisierung des Klimawandels übernimmt der Kunst- und Kulturbetrieb auch Verantwortung einem Bildungsauftrag gerecht zu werden. So kann Kunst und Kultur entscheidend dazu beitragen, ein verstärktes Bewusstsein für klimaschonendes Leben und Arbeiten zu schaffen. Mit dem Bekenntnis des Kunst- und Kulturbetriebs, seinen Teil zur Erreichung der Klimaziele beizutragen, wird nicht nur eine Vorbildfunktion eingenommen, sondern diese um die Identifikation der Öffentlichkeit mit ebendiesen Werten erweitert. Es wird nicht nur eine Teilhabe an den Klimaschutzwerten angeboten, sondern im besten Fall der Wunsch der Öffentlichkeit generiert, auch selbst etwas beizutragen. Viele Institutionen gehen in ihren Programmen und Ausstellungen bereits auf Klimaschutz-Themen ein. Zunehmend wird auch das eigene Handeln von Kultureinrichtungen thematisiert und optimiert, um klimafit zu werden. Insbesondere Energieeffizienz und Nachhaltigkeit stehen aktuell inhaltlich im Mittelpunkt. Kunst- und Kulturinstitutionen im öffentlichen Raum können zudem mit einem emotionalen und fokussierten Zugang zu Klimabewusstsein besondere Aufmerksamkeit auf Klimaschutz lenken und seine Dringlichkeit aufzeigen. Die Notwendigkeit im Kulturbereich, Nachhaltigkeit und Energiebewusstsein als zentrale Themen festzulegen und anzusprechen, ist wichtiger denn je. Kulturinstitutionen können als Orte der Zusammenkunft öffentlich vorbildhafte Maßnahmen für den Klimaschutz setzen, und im Sinne dieser handeln. Diese Maßnahmen sind richtungsweisende Veränderungen auf dem Weg zu einem ganzheitlichen und rücksichtsvollen Umgang mit Ressourcen, die inspirierend für Mitarbeiter:innen und Besucher:innen sein können, und Chance und Weg zur Klimaneutralität öffentlicher Institutionen darstellen.
Maßnahme LED Beleuchtung
Der Ausstellungsbetrieb der HALLE FÜR KUNST ist mit einem wesentlichen Anteil an Stromkosten im Bereich der Beleuchtung von Kunstwerken verbunden, da die Ausstellungshallen während der Öffnungszeiten von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr permanent und gleichmäßig beleuchtet werden müssen. Zur Senkung der Stromkosten im Bereich Beleuchtung wird eine Umstellung von Neonlicht auf ein energieeffizienteres Innenbeleuchtungssystem mittels LED-Lichtbandsystem (mind. Effizienz 120 lm/W, CE) im gesamten Ausstellungsbereich realisiert. Im Jahr 2022 entfielen 62% der Stromkosten auf Beleuchtung. Gerechnet auf die Erneuerung von 144 Lichtpunkten und einem Jahresverbrauch von 26.409 kWh/a soll ab 2024 eine Halbierung des Strom-Verbrauchs um 47% des KWh/a auf 12.503 kWh/a erreicht werden.
Maßnahme Außenliegender Sonnenschutz
Im Foyer der HALLE FÜR KUNST sind drei Arbeitsplätze untergebracht. Das Foyer besteht auf drei Seiten aus Glaspanelen mit großteils opakem Glas (Holzrahmen, 2‑fach Isolierglas, Baujahr 2011, historischer Bau, 1950-Jahre), die bis zur Decke reichen. Im Sommer erhitzt sich das Foyer zunehmend durch die natürliche Sonneneinstrahlung auf über 30 Grad. Im Foyer gibt es aktuell zwei Klimageräte (Baujahr 2013) zur Kühlung der Arbeitsbereiche. Eine Außenbeschattung entlang der Glaspanele wird realisiert und ermöglicht eine dauerhaft nachhaltige, kostengünstig Kühlung. Der außeninduzierte Kühlbedarf soll von 4,0 kWh/m3a auf 1,3kWh/m3a sinken.
Geplante Erkenntnisse
Einsparungen bei den jährlichen CO2-Emissionen
Die Einsparung des Stromverbrauchs mittels Sonnenschutz für die großen Glasfenster des Foyers beträgt 1.868 kWh/a – das sind 1.868kWh/a x 0,227kg/kWh CO2 (Stand 2022, umweltförderung.at) = 424,04 kg CO2/a. Die Einsparung des Stromverbrauchs mittels Umstellung auf LED-Beleuchtung beträgt 12.503 kWh/a – das sind 12.503 kWh/a x 0,227kg/kWh CO2 (Stand 2022, umweltförderung.at) 2.838,18 kg CO2/a.
Einsparungen beim jährlichen Endenergieverbrauch in MWh/Jahr
Laut Energieverbrauchsdaten aus dem Jahr 2022 entfallen 34% des Verbrauchs auf Strom und 66% auf Fernwärme. Der Jahresbedarf an Strom betrug 83.916 kWh/a. Die jährlichen Betriebsstunden der Beleuchtung liegen im Schnitt bei: 2.184 h/a. Die Maßnahmen führen zu einer Einsparung beim Energieträger Strom: Sonnenschutz für die großen Glasfenster des Foyers 1.868 kWh/a und Umstellung LED-Beleuchtung 12.503 kWh/a.
Berichte
- Zwischenbericht PDF (21 MB)
- Endbericht PDF (2 MB)