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Saal 5 [21-22]

Katherine Bradford, Swim Team Outer Space, 2015

Acryl auf Leinwand, 101,676,2 cm

Courtesy Carole Server & Oliver Frankel, New York

Katherine Bradford, Magenta Free, 2021

Acryl auf Leinwand, 121,991,4 cm

Courtesy Private Collection, New York

Während in den oberen Räumen der HALLE FÜR KUNST vor allem farbenfrohe Bilder zu sehen sind, die eine gewisse Form von Positivität ausstrahlen, sind die Mehrzahl ihrer Bilder im Untergeschoss in dunkleren Tönen gehalten. Katherine Bradfords phantastische Welten, die sie in ihre Gemälde übersetzt, teilen sich nahezu auf: in farbintensive und in dunklere, weniger satte Bilder, die Zustände wie Verlust, Isolation und Einsamkeit verhandeln. Ihre leuchtenden, vielfarbigen und Optimismus ausstrahlenden Bilder können gleich einer Oberflächenmetapher als das Bewusstsein verstanden werden, wohingegen ihre finsteren, schwermütigen Gemälde für das Unbewusste stehen und verborgene Ängste, Sehnsüchte sowie unverarbeitete Emotionen bildlich darstellen.
Die im Untergeschoss präsentierten Werke sind vom Format her kleiner, und so ist ihnen nicht die Monumentalität der im oberen Stock ausgestellten Arbeiten inhärent. Durch die Kleinformate verdichten sich auch die Sujets, obgleich Bradfords Stil unverkennbar bleibt. Auf Grund ihrer Mehrdeutigkeit und Variabilität wirken ihre Malereien oft wie fragmentierte Erinnerungen oder Traumlandschaften, die einerseits Hoffnungen, gleichzeitig aber auch das Unheimliche offenbaren. Aus dem Prozess der Malerei, der Phantasie und Erinnerung herausarbeitend, fungieren diese Gemälde gewissermaßen als eine Visualisierung des Unbewussten; als ein Hervorholen ihrer Träume und Sehnsüchte in das Bewusstsein.
Swim Team Outer Space (2015) [21] ist eines der Nachtbilder Bradfords, in denen eine Gruppe von Schwimmer:innen vor einem übergroßen Mond, den das Wasser rosa-pink reflektiert, ein nächtliches Bad nimmt. In diesem Gemälde greift Bradford gleich zwei zentrale Motive auf: einerseits die Wasserthematik, die sie immer wieder heranzieht, um so ihre Reflexionen über Farbe in Bezug auf Gemeinschaft, Gruppen und Individuen sowie deren Interaktionen und (Wechsel-)Beziehungen visuell darzustellen. Andererseits scheint das Mondbaden auch wie eine Odyssee, die vielleicht sogar auf einem anderen Planeten passieren könnte. Die Farbgebung von Swim Team Outer Space hat zugleich etwas dem Universum nachempfundenes, so dass das außerirdisch anmutende Mondbaden der erneut generisch unbestimmbaren Protagonist:innen auch an David Bowies Space Oddity, literarische Werke wie Douglas Adams Per Anhalter durch die Galaxis oder auch an Marvel Comics denken lassen.
Auch in Magenta Free (2021) [22] scheinen Bradfords Figuren oft undurchsichtige Erzählungen zu inszenieren. Selbst ihre scheinbar einfacheren Bilder lassen vermuten, dass mehr geschieht, als auf den ersten Blick erkennbar ist.
 

[21]
Swim Team Outer Space, 2015
Acryl auf Leinwand 
101,676,2 cm
Courtesy Carole Server & Oliver Frankel, New York
 

[22]
Magenta Free, 2021
Acryl auf Leinwand 
121,991,4 cm
Courtesy Private Collection, New York