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die Arbeiter, 2022

Bei die Arbeiter (2022) lässt sich das Spiel um verschiedene, vermeintlich malerische Spuren fortsetzen. Das Bild, welches als Digitaldruck reproduziert wurde, ist ein gefundenes Image, das drei Arbeiter beim Verputzen einer Wand zeigt. Es ist dem Makulaturpapier des Künstlers entnommen und hatte durch den Einsatz als Abdeckung beim Malen verschiedene Spuren davongetragen, die als Teil des Bildes in der digitalen Reproduktion auftauchen. Diese zufällig entstandenen Spuren wurden nun in einem zweiten Arbeitsschritt in präziser Ausführung mit kleinem Pinsel nachgezogen. Hierbei entsteht eine Reproduktionder ursprünglichen Struktur, die nur in winzigen Details abweicht, aber im ersten Moment des Betrachtens eine Irritation zwischen abgebildeten und realen Farbspuren auf dem Bild erzeugt. Die Verbindungslinien, die sich hier ziehen lassen, sind mannigfaltig. Zum einen gibt es eine Verbindung zwischen demVerputzen der Wand und eben jener Wand red (2022 – 2023), aber auch zu den Dämmplatten (2023). Die Farbspuren und ihre Reproduktion machen in ihrer schlichten Doppelung ebenfalls ein großes gedankliches Feld auf, das sich irgendwo tief in der Malerei des 20. Jahrhunderts, wie beispielsweise im Proto-Pop von Robert Rauschenberg, verwurzelt ist, aber auch noch andere Anklänge mitbringt und an Abstraktion erinnert.


die Arbeiter, 2022
Digitaldruck auf Dibond kaschiert, bemalt
35 × 39 × 1,5 cm
Courtesy Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder, Wien

Heinrich Dunst

*1955 Hallein, lebt in Wien

Aus einer langen Ausstellungspraxis sei auszugsweise auf die Ausstellungen bei nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder, Wien (2019, 2013), House of Art, České Budějovice, Budweis (2018), KOW, Berlin (2016, 2014), Kunstverein Schwaz (2015), Ludwig Forum, Aachen (2015), Kunsthalle Wien (2014) und Secession, Wien (2014) verwiesen.