Ayo Akingbade

Die Filme von Ayo Akingbade (*1994 London, lebt in London) kennzeichnen sich durch nicht-lineare Erzählweisen, oft verbindet sie Archivmaterial mit neu gedrehten Bildern. In Dear Babylon setzt sich die Filmemacherin mit dem Prozess der Gentrifizierung in ihrer Heimatstadt auseinander. Der Film besteht aus fiktiven als auch sich an der Realität orientierenden Gegebenheiten, die als solche aber nicht ausgewiesen werden. So lässt Akingbade Bewohner_​innen der Dorset-Siedlung im Londoner East End zu Wort kommen. Diese erzählen von ihrem Leben in der ursprünglich mit reformistischer Verve entwickelten sozialen Wohnanlage, die durch den auf Neustrukturierung des Wohnbaus geleiteten fiktiven Gesetzesentwurf ​„AC30 Housing Bill“ von der Zwangsräumung bedroht ist. Die ungewisse Zukunft des sozialen Wohnbaus verstärke die wachsende Wohnungskrise und den sozialen Wandel in der Stadt.

Neben einigen Bewohner_​innen kommen auch die Architekt_​innen Elsie Owusu und John Allan, sowie die Kuratorin Meneesha Kellay zu Wort, die drei jugendlichen Protagonist_​innen von der mangelnden urbanistischen Balance der derzeitigen Erneuerung Londons berichten. Menschen mit geringem Einkommen werden immer weiter aus der Stadt gedrängt, was zur Folge hat, dass London einen Verlust an Kultur, Vielfalt und Kreativität erleide.