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Larry Achiampong

The Expulsion, 2019

HD-Film, Farbe, Ton
15:45 Min.

Courtesy der Künstler, LUX Distribution, London

Larry Achiampong (*1984 London, lebt in Essex) setzt vornehmlich Bilder, akustische und visuelle Archive, Live-Performance und Sound ein, um seine Ideen rund um interkulturelle und postdigitale Identität zum Ausdruck zu bringen. In seinen Arbeiten untersucht er sowohl das gemeinschaftliche, als auch sein persönliches Erbe, als Brite mit Wurzeln in Ghana. Dabei werden Konstruktionen des Selbst“ betrachtet, Material aus persönlichen Erinnerungen und Archiven zusammengefügt, und verschiedene Perspektiven angeboten, die tief verwurzelte sozio-politische Brüche in der zeitgenössischen Gesellschaft aufdecken.

Im Experimentalfilm The Expulsion (2019) erinnert sich der Erzähler an die 1990er-Jahre, als er seine Mutter zu ihren nächtlichen Jobs als Büro-Reinigungskraft in der Londoner Innenstadt begleitete. Sie gehörte zu den unsichtbaren“ Menschen, die nachts die Büroräume für die Angestellten reinigen und pflegen. Obwohl in Farbe gedreht sind die Aufnahmen in düsteren grauen und blauen Tönen gehalten, passend zur Handlung, in der die Protagonist_​innen langsam und mühsam Toiletten, Küchen und Büros putzen. Achiampong lädt zum Nachdenken über ein Wirtschaftssystem ein, in dem Herkunft, Klasse und Geschlecht entscheidend für das berufliche Auskommen sind. Die filmischen Szenen werden mit Erinnerungen der erzählenden Stimme kombiniert, und zeichnen ein Bild des London in den 1990er-Jahren, einer Stadt in der die Gentrifizierung im Vergleich zu heute weniger vorangeschritten war.

Larry Achiampong

*1984 London, lebt in Essex

bedient sich unterschiedlicher Ausdrucksmöglichkeiten, wie bewegter Bilder, skulpturaler Installationen, fotografisch-gemalter Collagen, Tondokumenten und Kompositionen. Seine repetitiven Inhalte erforschen oft postkoloniale Themen.

Ausstellungen, Performances und Projekte wurden unter anderem gezeigt bzw. fanden in folgenden Institutionen statt: Tate Britain/​Tate Modern, London, The Institute For Creative Arts, Kapstadt, The British Film Institute, London, Kunsthal Charlottenborg, Kopenhagen, 57. Biennale Venedig, Venedig.