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Anthony Gormley

Anthony Gormley (Deutsch)

Home, 1984

Blei, Terrakotta, Gips, Fiberglas
62164216 cm

Courtesy der Künstler und Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien

In Gormleys Werken steht meist der Mensch im Mittelpunkt, der Körper in seiner vielfältigen Form, der sich in seinem Schaffen über die Jahrzehnte in Kuben, Quader und Linien bis zur Unkenntlichkeit auflöst. Sein Ziel liegt im Etablieren einer weiteren Ebene, einer vermittelnden Haut“, einer Verbindung zwischen innerem und äußerem Raum. Die Definition des Begriffes Raum“ ist per se schwierig, doch schafft es Antony Gormley (*1950 London, lebt in London) auf überraschende Weise immer wieder die Betrachter_​innen dieser üblicherweise auf Volumina aus Höhe, Breite und Tiefe reduzierten Größe zu einem erweiterten räumlichen Denken zu bewegen.

In diesem Sinn beginnt er in den 1980er-Jahren Gipsabdrücke seines Körpers und jeweils eine Bleiummantelung anzufertigen. In dieser Zeit setzt auch die Herstellung von Arbeiten aus Ziegelton ein, zumeist Häuser in Puppengröße, die sich strikt an die Gebote der Architektur halten und den Innenraum als Rückzugsort entwickeln, als Ort der Sicherheit wie Gefängnis des Geistes.

Das Gebäude, in dessen Eingang der Kopf von Gormleys Figur steckt, verfügt über die üblichen Elemente eines gewöhnlichen Einfamilienhauses. Home evoziert vordringlich Klaustrophobie, als auch einen persönlichen Wohlfühl-Raum, zu dem sonst niemand Zutritt hat.

Antony Gormley

*1950 London, lebt in London

studierte zunächst Archäologie, Anthropologie und Kunstgeschichte und ist heute bekannt für seine Skulpturen, Installationen und öffentlichen Kunstwerke, die das Verhältnis des menschlichen Körpers zum Raum zum Gegenstand haben. In einer kritischen Auseinandersetzung sowohl mit dem eigenen, als auch dem Körper anderer Menschen, stellt er sich in seinen Werken grundlegenden Fragen nach der Stellung des Menschen im Verhältnis zu Natur und Kosmos. Seine Intention begreift den Raum der Kunst al seinen Ort des Werdens, des Entstehens, in dem neue Verhaltensweisen, Gedanken und Gefühle aufkeimen.
In Österreich begeisterte er 2010 – 2012 durch sein Horizon Field“ genanntes Projekt, in dem er 100 Eisenfiguren aus massivem Gusseisen über 8 Standorte und über ein Gebiet von 150 km2, von Mellau bis Dalaas (Vorarlberg), im Alpenraum verteilte.

Gormley wurde 1994 mit dem Turner-Preis ausgezeichnet und seit dem Schlag zum Ritter 2014 darf er den Titel Sir“ führen.
Seine zahlreichen Ausstellungen erstrecken sich von der National Gallery, Singapur, dem Schauwerk Sindelfingen, Sindelfingen, dem Kunsthaus Bregenz, der Hayward Gallery, London bis zur Malmö Konsthall, Schweden.