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Bertrand Lavier

Miele/Fichet-Bauche, 1984

Kunststoff, Metall
2477683 cm

Courtesy der Künstler und Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien

Die 1984 begonnene Serie von aufeinander gestellten Objekten, zu der Miele/Fichet-Bauche (1984) gehört, ist das Ergebnis der Vorgangsweise des Künstlers, Gegenstände mit radikaler Ähnlichkeit“ zu finden und diese zu paaren. Viele der Arbeiten Laviers (*1949 Châtillon-sur-Seine, lebt in Paris und Aignay-le-Duc) beziehen sich auf die konzeptuelle Idee, die auch dem sogenannten Ready-made zugrunde liegt, nämlich Alltagsgegenstände aus ihrem Zusammenhang zu lösen und im Ausstellungskontext als künstlerische Arbeit zu präsentieren. Aus ihrem ursprünglichen Kontext gelöst, wird den Gegenständen eine neue Sinnhaftigkeit gegeben, die Interpretation wird dabei jedoch nicht von Lavier vorgegeben. Bei der Arbeit Miele/Fichet-Bauche (1984) stellt sich somit die Frage, ob der Künstler rein an der Ähnlichkeit der beiden Objekte Safe und Kühlschrank interessiert oder ob hier auch eine Form der Kritik an gesellschaftlichen Phänomenen intendiert war. Die Arbeit könnte demzufolge einerseits als Kommentar an einer Kultur des Überflusses und andererseits am Verlust von Reserven gelesen werden. Durch die Verwendung von Gegenständen, die Teil unserer täglichen Routine sind, werden diese Themen fassbar gemacht und immanente Problemstellungen wie Ressourcenknappheit als Teil unseres individuellen Handelns entlarvt.

Bertrand Lavier

*1949 Châtillon-sur-Seine, lebt und arbeitet in Aignay-le-Duc und Paris

unterbricht mit seinen visuell ansprechenden Werken unsere tradierten Sehgewohnheiten und stellt dabei unseren Intellekt in Frage, aber immer mit einem sensiblen Augenzwinkern. Internationale Bekanntheit erlangte er durch Bemalungen von Bildern und Objekten, vor allem aber durch seine Superpositions“, das Aufeinanderstellen von zwei verschiedenen Gegenständen aus der Warenwelt, die in einem absurden Zusammenhang stehen.
Lavier hatte Ausstellungen im Centre Georges Pompidou, Paris, ZKM, Karlsruhe, Haus der Kunst, München, in der Schirn-Kunsthalle, Frankfurt, auf der Biennale di Venezia, Venedig, documenta 7 und documenta 8, Kassel und auf der 18. Biennale von São Paulo, São Paulo