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Mona Hatoum

4 Rugs (made in Egypt), 1998/2015

Vier handgewobene Wollteppiche
264228 cm

Courtesy die Künstlerin

In den Arbeiten von Mona Hatoum (*1952 Beirut, lebt in London) steht der menschliche Körper im Fokus, im Zentrum ihrer Praxis die Auseinandersetzung mit der Beziehung von Politik und Individuum. In den späten 1980er-Jahren begann Hatoum, Installationen und Skulpturen aus einer breiten Palette an Materialien zu schaffen. Dabei verwendete sie häufig das Raster oder geometrische Formen, um auf gesellschaftliche Kontrollsysteme zu verweisen. Sie fertigte unter anderem eine Reihe von Arbeiten mit Haushaltsgegenständen an, die vergrößert oder verändert wurden, um sie vertraut, aber unheimlich zu machen. Mit der Arbeit 4 Rugs (made in Egypt) (1998÷2015) nimmt Hatoum Bezug auf den Anschlag von Luxor (1997) in Deir el-Bahari, einer archäologisch bekannten Ausgrabungsstätte in der Nähe des Nils in Ägypten, bei dem Islamisten 62 ausländische Tourist_​innen töteten. Die Präsentation als Übereinanderlegen und Ineinandergreifen der gewebten Stücke spiegelt dabei das oft als Massaker bezeichnete Ereignis, als auch die Skelette in den Erdgräbern wider. Die Form verweist auf die Grundrisse altägyptischer Arbeiterhäuser in der Nähe der Tempelanlage von Luxor. Mit dem hier gezeigten Objekt gelingt Mona Hatoum eine Verbindung von handwerklicher Tradition und historischer Zäsur.

Mona Hatoum

*1952 Beirut, lebt in London

In ihrem poetischen und radikalen Werk erforscht die palästinensisch-britische Künstlerin Themen wie Heimat und Vertreibung, Geschlecht und Unterschiede und legt die Widersprüche und Konflikte unserer heutigen Welt offen. Zu ihren jüngsten Einzelausstellungen zählen die Tate Modern, London; das Kiasma Museum of Contemporary Art, Helsinki; und Mathaf: Arab Museum of Modern Art; Doha.

Sie war Teil der documenta 14, Kassel; weitere ausgewählte Gruppenausstellungen fanden im Martin-Gropius-Bau, Berlin; MoMA, New York; Israel Museum, Jerusalem; Wexner Center for the Arts, Columbus, u.a. statt.