On Kawara: Reading One Million Years28.2.–1.3.2025
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Der japanisch-stämmige Künstler On Kawara (1932−2014) hat sich in seiner Arbeit dem Phänomen der Zeit und ihrem Erleben gewidmet. One Million Years stellt vielleicht sein fluidestes Werk dar. Jeweils One Million Years: Past und One Million Years: Future betitelt, umfasst jedes Werk zehn Ordner mit insgesamt zweitausend Seiten Text. Pro Seite sind fünfhundert Jahre in zehn Spalten und fünfzig Zeilen untergebracht. Die Werke der Vergangenheit wurden in den Jahren 1970 und 1971 geschaffen und ihre Listen enden mit dem Jahr, vor dem sie zusammengestellt wurden. Die Werke der Zukunft, die zwischen 1980 und 1998 entstanden, beginnen mit dem Jahr nach ihrer Entstehung. Die zehn Jahre von 1971 bis 1980 sind in beiden Werkgruppen nicht vertreten. Insgesamt produzierte Kawara beide Teile in einer Auflage von jeweils 12 Stück.
Im Jahr 1993 erweiterte Kawara One Million Years um Live- sowie aufgezeichnete Lesungen, die es ermöglichen, das Projekt durch öffentliche Rezitation zu bewahren und fortzuführen. Jede neue Sitzung beginnt dort, wo die vorherige endete, und zählt langsam von der Vergangenheit in die Gegenwart oder von der Gegenwart in die Zukunft, bis der Inhalt aller zehn Bände beider Werke vorgelesen worden ist und die Arbeit – zumindest im aktivierten Zustand – endet.
Die HALLE FÜR KUNST Steiermark freut sich, als erste Institution in Österreich ein Teil dieser besonderen Arbeit zu werden und das Schaffen eines der herausragendsten Künstlers des vergangenen Jahrhunderts auf besondere Weise zu präsentieren – und dabei aktiv dazu beizutragen, die Praxis von On Kawara so lebendig wie möglich zu halten.
Kurator: Jan Tappe
Künstler:innen
Teilnehmende Künstler:innen
On Kawara
Einzelausstellungen, Präsentationen & Readings (Auswahl): Kunstmuseum St. Gallen, Schweiz (2022), Bundeskunsthalle Bonn (2021), Staatliche Kunstsammlungen Dresden (2020), Museum MACAN, Jakarta (2018), 57th Venice Biennale, Venedig (1957), Solomon R. Guggenheim Museum, New York (2015), BALTIC Centre for Contemporary Art, Gateshead (2012), Jardin des Plantes, Paris (2012), David Zwirner, New York (2012, 2009, 2001, 1999), Dallas Museum of Art (2008), Ikon Gallery, Birmingham (2006), Städtische Galerie im Lehnbachhaus, München (2000), MMK Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main (1996), Kölnischer Kunstverein (1995), Dia Center for the Arts, New York (1993), The Renaissance Society, Chicago (1989), Portikus, Frankfurt am Main (1989), Centre Georges Pompidou, Paris (1977).
Gruppenausstellungen (Auswahl): Musée d’art Moderne de Paris, Paris (2024), Kunsthalle Baden-Baden, Baden-Baden (2023), Kunsthall Charlottenburg, Kopenhagen (2023), Pallazzo Grassi – Punta della Dogana, Venedig (2023), MUMOK, Wien (2022), Hamburger Kunsthalle (2022), Fundació Joan Miró, Barcelona (2022), Hiroshima City Museum of Contemporary Art, Hiroshima (2019), Kunstmuseum Basel (2019), Walker Art Center, Minneapolis (2017−2020), Museum of Modern Art, New York (2017−2020), Museo Jumex, Mexico City (2016), Museo de Arte de Sao Paulo (2016), Whitney Museum of American Art, New York (2015), Schaulager, Basel (2015), ZKM|Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe (2006), The Museum of Modern Art, New York (2006), 4th Gwangju Biennale, Gwangju, Korea (2002), Documenta 7 & 11, Kassel (1982 / 2002), 11th Biennale of Sydney, Sydney (1998).