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Norbert Pfaffenbichler:
Pandoras Box Party
24.–26.10.2024

Installation

täglich 18:00 – 23:00 Uhr

Norbert Pfaffenbichler ist einer der wesentlichen Protagonisten des österreichischen Experimentalfilms, dessen filmische Arbeiten unter anderem auf den Festivals in Venedig und Locarno gezeigt wurden. In seinen Filmen und Installationen thematisiert er insbesondere die Moderne, jedoch nicht in einer utopischen, genuin positiv besetzten Hinsicht, sondern es geht ihm um die dunkle und groteske Seite dieser Epoche. In Kooperation mit dem diesjährigen Klanglicht – Festival of Sound and Vision kommt seine neue, von der HALLE FÜR KUNST Steiermark kommissionierte Arbeit Pandoras Box Party zur Aufführung. Pfaffenbichlers surrealistische Video-Installation, bestehend aus kontrastreichen Bildern von unzähligen, ineinander verwobenen und verzerrten menschlichen Körpern, wird auf den Glaskubus am Eingang projiziert und ist nur nachts von außen sichtbar. 

Performer:innen: Elias Fleischer, Benno Hanke, Mena Huber, Lucia Kelnreiter, Tim Keuschnig, Theresa Kronsteiner, Judith Sturmlechner

Kooperation: Klanglicht

Ansichten

Norbert Pfaffenbichler, Pandoras Box Party, 2024

Videoinstallation

© Norbert Pfaffenbichler

Text

Norbert Pfaffenbichler ist einer der wesentlichen Protagonisten des österreichischen Experimentalfilms, dessen filmische Arbeiten unter anderem auf den Festivals in Venedig und Locarno gezeigt wurden. Sein Werk geht allerdings über die Grenzen des avantgardistischen Experimentalfilms hinaus; als konzeptueller Künstler und Kurator hegt er zugleich ein reges Interesse für Genrefilme, die neue Perspektiven auf die Welt eröffnen. Darüber hinaus arbeitet er installativ; seine teils opulenten Arbeiten legen Zeugnis von seinem Interesse für abstrakte und narrative Ansätze ab, die zwischen Horror und Humor oszillierend, immer wieder auch kunsthistorische Verweise, historische Bezüge und bildliche Allegorien zum Thema Fotografie, Film und Psychoanalyse herstellen.

Dabei thematisiert er insbesondere die Moderne, jedoch nicht in einer utopischen, genuin positiv besetzten Hinsicht, sondern es geht ihm um die dunkle und groteske Seite dieser Epoche. Oft handelt es sich in seinem Werk auch um einen selbstironischen Kommentar zu künstlerischen Selbstdarstellungspraktiken und zum eigenen Künstlerstatus im Allgemeinen.

In Kooperation mit dem diesjährigen Klanglicht – Festival of Sound and Vision kommt seine neue, von der HALLE FÜR KUNST Steiermark kommissionierte Arbeit Pandoras Box Party während der Festivallaufzeit zur Aufführung. Pfaffenbichlers surrealistische Video-Installation, bestehend aus kontrastreichen Bildern von unzähligen, ineinander verwobenen und verzerrten menschlichen Körpern, wird auf die Innenseite des Glaskubus am Eingang der HALLE FÜR KUNST Steiermark projiziert. Die ausschließlich von außen für das Publikum sichtbare Installation schafft durch die scheinbare Überwindung realer, physischer Grenzen eine unheimliche Atmosphäre, die durch die akustische Begleitung von tiefen, düsteren Drones noch verstärkt wird. Auf Monitoren im Außenbereich wird darüber hinaus eine abstrakt-lyrische Textanimation ausgestrahlt.

Sowohl die Aufnahmen, die Musik, als auch der Text sind KI-generiert. Die Videoaufnahmen nackter Körper von Performer:innen jeglichen Alters und Geschlechts werden durch die KI so verfremdet, dass aus den verschieden dimensionierten Organen, Gesichtern und Gliedmaßen ein sich in ständiger Metamorphose befindendes Meer aus Körpern generiert wird. Arme verwandeln sich zu Beinen, Gesichter werden zu Händen und Glieder zu Körpern.

Während der Musiker Wolfgang Frisch ausgehend von menschlichen Stimmen mächtige, choral-artige und ausgedehnte Drones produziert, wird die Autorin Barbara Kaufmann einen surrealen Text zum Thema Traum und Verwandlung schreiben. Wer weiß, vielleicht sogar in Anlehnung an Franz Kafkas Erzählung Die Verwandlung (1912), die von Gregor Samsas Mutation in einen Käfer berichtet. Denn nicht nur der menschliche Körper steht unter erhöhtem Druck nach mehr Effizienz und Funktionalität, vielmehr steht die Verletzbarkeit der Körper sowie die Verfasstheit der Gesellschaft wieder vermehrt zur Disposition.

Kurator: Sandro Droschl 

Künstler:innen

Teilnehmende Künstler:innen

Norbert Pfaffenbichler

*1967 Steyr, lebt in Wien

Filmographie (Auswahl): 2551.02 – The Orgy of the Damned (2023), 2551.01 (2021), Notes on Noise 01 Hoffmann’s Hymn (2019), Invest in Failure (2018), CAMERA (Notes on Film 10) (2015), Odessa Crash Test (2014), A Masque of Madness (2013), A Messenger From the Shadows (2013), INTERMEZZO (2012), CONFERENCE (2011), MOSAIK MÈCANIQUE (2007).

Ausstellungen und Festivals (Auswahl): Österreichisches Filmmuseum (2023), Diagonale (2019), Halle für Kunst & Medien, Graz (2018), Belvedere Wien (2014), Galerie der Stadt Wels (2013), 21er Haus, Wien (2013), Kunstverein Medienturm, Graz (2010), Triennale, O.K., Linz (2010), Secession, Wien (2009), Toronto International Film Festival, Internationales Filmfestival Rotterdam, Melbourne International Film Festival (2008), Rencontres Berlin/​Paris/​Madrid (2007), Kunstverein Rosenheim (2007), Österreichisches Filmmuseum (2007), Digital Transit, ARCO, Medialab Madrid (2006), ars electronica, Linz (2003), O.K. Centrum für Gegenwartskunst, Linz (2004), Internationales Filmfestival, Rotterdam (2002), 59. Filmfestspiele, Venedig (2002), Sonar Festival, Barcelona (2000), Diagonale, Graz (1998).

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